Beschreibung
Seidenschal 170 – 200 cm lang und 55 – 60 cm breit je nach Webstuhl, mit Endfransen. Aus 200 -250 Gramm reiner “landibe” Wild-Seide locker gewebt. im Farbmix, Farbwunsch kann unter Bemerkungen geäussert werden.
Die Luft dazwischen ist der Isolationsfaktor !
Die Verarbeitung von Seide hat eine tiefe religiöse Tradition in Madagaskar. Man stellt bis heute auch die Totentücher sogenannte “lamba mena” aus verrottungsfester Seide her, weil darin die Verstorbenen für ihre lange Reise ins Ahnenreich eingewickelt werden. Diese Stoffe sollen früher, jedoch nur für Königshäuser, sogar aus dem Faden der madagassischen Radnetzspinne (Caerostris darwini) gewebt worden sein . Diese nur auf Madagaskar lebende Art produziert das zäheste bekannte Biomaterial weltweit. Es ist 10 x stärker als Kevlar und die Netze erreichen Spannweiten von 25 m.
Für alle Madagassen ist Seide somit ein Statussymbol und die Tücher daraus ein Prestigeobjekt. Die Raupenart Borocera madagascariensis (landibe) lebt nur im Hochland Madagaskars und aus Ihrem Faden webt man auch unsere Artikel. Diese sind somit weltweit einmalig.
Die andere Export- “Massenware” wird aus einer zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingeführten chinesischen Seidenraupenart (landikely) hergestellt. Die landibe ernährt sich nur von Blättern des tapia-Baumes (uapaca bojeri), während der landikely auf einer aus Mauritius zu diesem Zweck eingeführten Maulbeerbaumart lebt und eine grössere Produktion hervorbringt als die einheimische Sorte. In Betsileoland verwahrt man Raupen und Blätter in Körben in den Webhäusern und lässt die Raupen vor Ort ihre Seide produzieren. Die Fäden der landibe müssen gesponnen werden und diese Wildseide ist nach wie vor die bevorzugtere und teurere, während die Seidenfäden der landikely einfach nur von Hand in die Länge gezogen werden können.
Die Erzeugung von landibe ist eine äusserst langwierige Prozedur. Die Seidenkokons werden teils im Tapia Wald gesammelt oder in Bastkörben gezüchtet. Dann in mehreren Phasen geweicht, in Seife gewaschen, getrocknet und zwischendurch mit einem Stock geschlagen. Dadurch erreicht man eine sehr excellente Weichheit und Lockerheit des Gewebes. Nach dem Hand-Spinnen des Fadens wird dieser wiederum gekocht, an der Luft getrocknet und kann dann je nach Kundenwunsch mit 30 verschiedenen Pflanzenfarben eingefärbt werden. Die anschliessende Verwebung geschieht auch auf einfachsten Holzgeräten in sehr verschiedenen Techniken. Diese Schals sind sehr locker verwoben und dadurch leicht und luftig.
Ihre Optik und der Tragekomfort ist einmalig und kann durch keine China Kopie ersetzt werden.
Diese Seide sollte eigentlich gar nicht gewaschen werden, denn sie besitzt einen Selbstreinigungseffekt. Falls doch nötig nur mit Seidenwaschmittel und in Handwäsche handwarm reinigen.
Mahafaly Seidenartikel kommen von den Kooperativen “Landy Soavina” und “Dina Vinifanja” welche in Betsileo Land südlich von Antananarivo arbeiten.
Fotos der Grafiken Quelle :Von David Ludwig – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20265678
Von Ingi Agnarsson, Matja? Kuntner, Todd A. Blackledge – Lalueza-Fox, C., Agnarsson, I., Kuntner, M., Blackledge, T. A. (2010). Bioprospecting finds the toughest biological material: extraordinary silk from a giant riverine orb spider. PLoS ONE 5: e11234. doi:10.1371/journal.pone.0011234, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11545251
Bewertungen
Es gibt noch keine Rezensionen